17.7.07

Doch König?

Dies ist eine Fortführung des Beitrags "Ich bin kein König".

Ich finde Bonitätsprüfungen an sich ziemlich schwierig. Bei der Zahlungsoption Bankeinzug erscheinen sie mir einfach unnötig, da diese Form der Bezahlung m.E. keinerlei Risiko für den Verkäufer darstellt. Und bei einem Warenwert von nichtmal 20 Euro sind sie lächerlich.
Aber sich zu wehren, hilft meistens. Zumindest verstehe ich den letzten Absatz der Mail des Internetshops so, dass sie mir jetzt die Kohle abnehmen und dann liefern:

In unserem Internetshop sind Bonitätsprüfungen aus Sicherheitsgründen sehr streng ausgelegt. Erfahrungen aus der Vergangenheit haben uns gelehrt, dass es hier sehr leicht zu Irritationen bei Bestellungen kommen kann.

Aus diesem Grund führen wir bei allen Aufträgen dementsprechende Prüfungen durch. Detailliertere Aussagen hierzu können wir Ihnen leider nicht mitteilen.

Sobald wir allerdings die ersten Zahlungseingänge verzeichnen können, steht einer Lieferung gegen Bankeinzug nichts mehr im Wege. Um den bestehenden Auftrag nicht länger zurückzuhalten, haben wir diesen nun auf die Zahlungsart Bankeinzug umgestellt.
Ich hab dennoch nicht das Gefühl, da noch oft was zu bestellen...

3 Kommentare:

Cosmo Croc! hat gesagt…

"Bei der Zahlungsoption Bankeinzug erscheinen sie mir einfach unnötig, da diese Form der Bezahlung m.E. keinerlei Risiko für den Verkäufer darstellt."

Das Gegenteil ist wahr.
Sechs Wochen minus 1 Tag nachdem das Geschäft (mit hin und her des Warenwertes und des Geldwertes) abgeschlossen wurde, holt sich der 'Kunde' per Rücklastschrift einfach das Geld zurück. Die Bearbeitungsgebühren, die bei der Bank anfallen, muss auch der Anbieter blechen (automatisch).
Bei kleinen Beträgen unter 40 € lohnt sich für beinahe kein Inkassobüro ein kompletter Mahnlauf inkl. Mahnbescheid, da hier noch mal der Anbieter gegenüber dem Amtsgericht die Gebühren (ca. 25 €) vorstrecken muss. Heikel, wenn man nicht weiß, ob nicht schon eh eine 'private Insolvenz' bei diesem 'Kunden' besteht.
Der Anbieter sieht sein Geld nie.

Sicher aus Sicht des Anbieters sind 'Überweisungen', die kann man nicht zurückbuchen. Oder 'Kreditkarten-Clearing', da hier das Kreditkarteninstitut für die bezahlung birgt, und dieses dann im Inkasso beim Endkunden ganz andere Daumenschrauben anlegen kann (Kartensperrung, Kontensperrung, SCHUFA-Eintrag).

Björn Grau hat gesagt…

Das erklärt einiges. Danke. Gut, wenn mensch mit Profis zusammenbloggt. ;-)
Nichtsdestotrotz find ich das nicht sehr witzig, von denen überprüft worden zu sein und weiß immer noch nicht, was an mir so kreditunwürdig ist... Andere Firmen sind da lockerer (und haben mein Geld bisher immer bekommen, wenn ich was bestellt hatte).

Cosmo Croc! hat gesagt…

Es reicht, wenn du in der falschen Straße oder dem falschen Haus wohnst.

Natürlich ist es ärgerlich. Es ist sogar regelrecht perfide.

Aber es ist direkte Folge der Diversifizierung auf dem Dienstleistungsektor. Auch privat wirtschaftende Inkassobüros konkurieren auf dem Markt. Also versuchen sie Leistungen anzubieten mit denen sie sich von anderen Büros absetzen. So wurde 'Bonitätsprüfungen' seit Mitte der 90er Jahre zum Trend.

Interessiert an der 'Methode' waren v.a. die großen Versandhäuser 'Quelle, Neckermann, Tschibo & Co.'. Statistisch werden 10% - 30% der Rechnungen nicht sofort beglichen. Für diese Anbieter im Massengeschäft war das eine einfache Rechnung. Wenn es ihnen gelingt, durch die 'Bonitätsprüfung' diesen Anteil um 0,5 % zu senken, geht es bei ihnen gleich jeden Monat um 6 - 7 stellige Eurobeträge. Bei diesen Beträge finden sich leicht ein paar Anwälte, die sich mal etwas engagieren. Dass das im konkreten Einzelfall ins völlig aberwitzige abdriften kann interessiert die Geschäftsführung ja nicht, solange die Rendite stimmt.

Durch die Verbreitung des 'Know Hows' ist das nun bei den meisten Inkassofirmen einfach standard, so wie 'Zentralverriegelungen in Autos'. Da fragt auch keiner ob man das braucht. Es gehört einfach dazu.