17.9.07

Geschäftsmodell Bordell

Beim Brunch in einem Café, dass seit 50 Jahren weder Einrichtung noch Stammgäste gewechselt hatte, kamen wir irgendwann auf die Frage:

Würde ein Puff für Frauen funktionieren?

Ich mein, bald ist das Studium vorbei und irgendwie muss ja Geld verdient werden. Also warum nicht ein Freudenhaus eröffnen? Die zwei Damen, die mit mir brunchten hatten schon einmal keine gemeinsame Meinung, ob und wie ein Etablissement funktionieren könne, in dem sich Männer prostituieren und die Frauen die Kundschaft stellen.
(Ich saß mit zwei heterosexuellen Frauen am Geschäftsplan, wir haben nicht über Bordelle für Nicht-Heten nachgedacht. Das wäre ein anderes Feld)

Ich bezweifle, ob sich Männer dauerhaft als Nutten anstellen lassen oder doch besser als Callboys selbstständig arbeiten würden. Ich befürchte, dass gerade in der sexuellen Dienstleistung tradierte Geschlechterrollen noch sehr stark sind. Und wenn Männer ihren Körper verkaufen, sich also gegen die Tradition zum Objekt der Frauen machen, dann scheint mir das Angestelltenverhältnis ein weiterer Schritt in der Entmännlichung des Prostituierten darzustellen, von dem ich nicht weiß, ob er so einfach hingenommen würde von den Herren wie den Damen.

Meine Gesprächspartnerinnen machten sich unter anderem Gedanken zur Potenz der Jungs. Was, wenn die nicht können? Gäbe es in unserm Puff Penetrationsgarantie? Braucht es das überhaupt? Eine weitere Frage war die, ob Frauen einfach nur zur Triebbefriedigung Sex kaufen würden, also ob sie einfach so mal ficken wollen würden oder welches Angebot bei ihnen ein Grund wäre, den Puff zu besuchen. Wir waren uns einigermaßen einig, dass es nicht falsch sei, den Wellnessaspekt unseres Angebots hervorzuheben. Beispielsweise könnte die Grunddienstleistung eine Massage sein, bei Wunsch aber auch mehr. Oder so.

Bevor ich jetzt aber beim befreundeten Matratzenhändler eine Bestellung aufgebe, würde mich sehr interessieren, was meine Leserschaft meint:
Würden Männer im Puff als Huren arbeiten?
Wie muss ein Puff aussehen, den frau aufsucht?

Die ersten 10 Antworten von potentiellen Kundinnen bekommen bei der Eröffnung unseres Amortempels eine Überraschung. Bewerbungen potentieller Mitarbeiter nehme ich gerne entgegen.

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich glaube, auch wenn ich es für mich selbst nicht vorstellen kann, dass frau eher den callboy mit dazugehörigem loft (oderwasauchimmer) in anspruch nimmt, als ein komplettes etablissement. diskretion scheint mir ein wichtiger aspekt...

Anonym hat gesagt…

Mhmm. Ich glaube, es gibt ja so Gigolos, die unter anderem ihr Teil als Handwerkszeug verstehen und eben dieses nutzen, um Geld damit zu verdienen. Soweit, - so gut. Die verdienen vielleicht nicht mal schlecht. Wenn man das ganze so discounterhaft in einem Puff anbieten möchte sehe ich da ein ganz großes Problem: Wieviele Kundinnen würde Mann am Tag schaffen. 10? 15? 50?

Ich glaube eher nicht. Wer das schafft, dreht gleichum Pornos. ;)

Anonym hat gesagt…

es gibt sie schon lange. Und sie laufen. Zumindest wenn sie offiziell eine Frau führt. In Berlin gibt es sie eigentlich schon so lange wie die Nazis weg sind,

Frauen haben Bedürfnisse ähnlich wie Männer und sie haben den Mut ihre Forderungen durchzusetzen.

Wer Fragen hat, mailt mich auf meinem Blog an.

Björn Grau hat gesagt…

Jochen, Du sollst nicht meine Leser abwerben! ;-)

Liebe LeserInnen, bitte äußern Sie sich doch weiterhin unabhängig von Herrn Hoffs Angebot hier bei mir zum Thema. Ich wäre Ihnen verbunden!

Anonym hat gesagt…

Mein Grundgedanke wäre der schnelle unkomplizierte Sex nach dem Büro. Gern mit der Massage aber bitte ohne großartige Unterhaltung. Und dafür würde ich auch ein entsprechend niveauvoll gestaltetes Freudenhaus besuchen anstatt mir den Boy ins Hotel zu callen.

Die Prostitution von Männern ist ja nicht soo ungewöhnlich, in diversen Urlaubsgebieten funktioniert das ja auch.

Den Knackpunkt sehe ich im ersten Schritt, der dürfte vielen Frauen schwer fallen.

Anonym hat gesagt…

An sich ein charmante Idee, aber: die Frauen, die vermutlich dieses Etablissement aufsuchen, möchte man nicht zwingend... haben.

Somit fällt die Bewerbung von MC aus.

Zur Optik:
H&M, Damenabteilung. So müsste es aussehen, dann klappt's!

Björn Grau hat gesagt…

vorurteil, herr winkel?
ich bin mir sicher, nicht nur unattraktive Menschen, egal ob weiblich oder männlich, nehmen sexuelle dienstleistungen in anspruch.

Anonym hat gesagt…

Uah!!! Die gewünschten Kundinnen müssen sich den Spaß auch leisten können!
Das sind nicht die 14jährigen H&M-Shopperinnen. In DEN Laden kriegt mich auch kaum jemand rein und dort will auch definitiv keine Frau Sex haben. Lieber mc winkel, da mußt du noch einiges lernen ;)

Davon abgesehen, es gibt sicherlich genügend gutaussehende Arztfrauen und Businesskasperinnen, die an diesem Angebot nicht uninteressiert wären. Die würdest du doch auch nicht von der Bettkante schupsen ;)

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, das Problem an eurem Geschäftsmodell ist nicht, dass die Jungs keinen hockriegen - dafür gibt es Viagra - es ist auch nicht, dass Jungs nicht gerne mit Frauen vögeln und dafür Geld kriegen würden - hey, wir reden über Männer! Das Problem ist, dass Jungs so erpicht darauf sind, mit Mädchen zu ficken, dass keine Frau Geld ausgeben muß, wenn ihr einfällt, dass sie mal wieder ordentlich durchgenommen werden möchte. Dafür muß sie nur leicht bekleidet in die nächste Dorfdisse stapfen und so tun, als würde er das Tempo vorgeben. ;)