Piccolo

am Fehrbelliner Platz im guten alten Westberlin, bin ich heute (kalendarisch gestern) in einen kleinen Supermarkt gekommen, der original aussah wie damals. Nicht damals damals, schon eher frühe 1990er, aber dennoch. da wurde vor 15 Jahren schätzungsweise das letzte mal was an den Regalen und der Obsttheke gemacht. Und die Kacheln und Wandverkleidungen waren noch älter. Auch die Waren machten den Eindruck. Also die waren sicher frisch, aber sie verloren ihren schreierischen Glanz in diesem Retrokaufladen. Passend zur Verstaubtheit des Marktes war das Sortiment auf die verrenteten Kleinbürger der Umgebung abgestimmt. Es gab einen eigenen Kühlschrank für tendenziell nicht hochklassige und dennoch nicht billige Alkoholika auf Traubensaftbasis in der 0,25-Liter-Flasche. Die passt sicher gut zu Ommas Häkeldecke auf dem Nierentischchen.

Es gibt sie noch, die guten Dinge.