Dominadialekt
Heute ist Freund Brodowski aus seiner bisherigen Wohnung ausgezogen. Diese befindet sich in einem Haus in Berlin-Moabit, das auch ein als Massagepraxis fungierendes Domaniastudio beherbergt.
Beim Umzugskisten in den Mietlieferwagen wuchten habe ich das erste Mal seit vier Jahren gesehen, wer in diesem Studio arbeitet. Die Mädels in den umliegenden Nagelstudios sehen genauso aus (dieser Satz wurde extra für die Freunde schlechter Wortspiele eingefügt). Was aber noch spannender war als der Anblick von grobschlächtigen Berlinerinnen Ende 30 mit Stinktierfrisuren in billigen Daunenjacken: Ich habe die Damen auch gehört.
Und selbst wenn ich auf Latexkostüme, Wäscheklammern an den Brustwarzen und Auspeitschen stehen würde, die beiden wären mir kein Lustgewinn. Wenn sie es nicht schaffen sollten, zwischen ihrer Konversation auf dem Weg zur Arbeit und der Qual der Freier das Sprachregister zu wechseln, dann wird die strafende Hand wohl ungefähr wie folgt mit Worten begleitet: "Na, warste wieda unjezogn jewesen, Kleena? Nu jehste aba fix uff de Knie!"
Bei aller Liebe zum Dialekt, erregend ist er nicht.
3 Kommentare:
na, komm, Säsisch wäre doch noch schlimmer..;-)
"sächsisch" natürlich
...oder bayrisch...
anika: ich mag die berliner schnauze außerhalb jeglicher erogenen zonen. und auch bayrisch kann (manchmal!) seinen charme haben, nur nicht beim sex. sächsich allerdings… wobei, saarländisch find ich ja noch heftiger.
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