Ist digital besser?
Als ich damals in den 1990ern Tocotronic entdeckte, fand ich das desaströse Geschraddel und die schlecht gesungenen Wuttexte großartig. Aber ich glaube auch, dass es richtig war, dass Dirk von Lotzow mittlerweile an seinem Vortrag gearbeitet hat. Geschraddel mag ich immer noch.
Wenn dazu aber die schnoddrig-kritischen Texte aber nicht wütend sondern irgendwie scheinbar gelangweilt und das Ganze auch noch lange Zeit in viel zu sehr gebremstem Midtempo daherkommen, dann ist das schade. Vor allem wenn sich trotz allem schöne Harmonien, eingängig gefühlige Melodien und energiegeladenes Drumming dazu gesellen.
Und so fand ich das Britta-Konzert beim 9to5 in der Nacht auf Samstag auch lange befremdlich. Anfangs war auch der Sound komisch. Wenn die Band schon in der Ankündigung aufgrund ihrer Texte empfohlen wird, sollten die halt auch verständlich sein. Das zum "Wir nennen es Arbeit"-Klassentreffen eigentlich passende "Wer wird Millionär" (Studioversion)ging dann leider irgendwie im Klangbrei und wohl auch der Launigkeit von Britta-Sängerin Christiane Rösinger unter. Sie kann das deutlich besser. Und das wurde es zu Ende dann auch noch. Der alte "DJ Holzbank" kam richtig gut. Mussten sich wohl warmspielen. Dumm nur, dass das Konzert zeitlich begrenzt war.
Schön, dass auch hier wieder Gefühle getantzt wurden. Danke dafür an den adipösen Nerd mit der Cargohose, der neben mir herumhüpfte. Welchem jetzt?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen