Arbeitsessen
Wir können die Auseinandersetzung zu den Arbeitsmodellen der Zukunft streng theorielastig führen. Wir sollten dies sogar dringend tun, damit aus Hirngespinsten schlüssige Konzepte werden.
Aber: Jede reine Theorie birgt auch die Gefahr, zu trocken und damit unvermittelbar zu sein. Deshalb finde ich es wichtig und gut, dass politische Themen wie die Arbeitsdebatte immer wieder über unterschiedlichste Kommunikationsformen unters Volk gebracht werden (gut, schlechte Boulevardpolemik der Sorte: "Abzocker und Faulenzer" müssen wegen mir nicht sein).
Der 100.000 Euro Job unterstützt beispielsweise Kunstprojekte zur Arbeitsdebatte. Eines davon kann ich guten Gewissens empfehlen, ohne bisher mehr als die dazugehörige Homepage zu kennen: (e)at work - arbeit will nicht, arbeit isst.
Das behauptete Ziel, eine "künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen rund um das Thema Arbeit" wird hier sicherlich umgesetzt. Zumindest war das bei Janines bisherigen Arbeiten immer so.
Interessant an der ganzen Nummer finde ich, dass die "100.000 Euro Job"-Projekte wie "(e)at work" mit Geldern der Kulturstiftung des Bundes unterstützt werden. Ist die deutsche Regierung so offen, dass sie auch deutliche Kritik an ihrer Politik mitfinanziert? "(e)at work" nehmen sich für ihren Projektnamen zum Beispiel gleich mal eine Ausssage des Bundesarbeitsministers als Aufhänger (sein aus der Bibel entnommenes: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen."). Und wie ich Janine kenne, ist das eine noch eher sanfte Form der Gegenposition.
Oder soll dieses Sponsoring durch den Bund als sanfte Zensur funktionieren? nach dem Motto: Gegner ins eigene Boot holen und dann mundtot machen?
Wer ist stärker? Die Diskursmaschine Macht mit ihrer Kohle oder die Propheten des alternativen Diskurses, die diese Kohle kreativ umnutzen?
Wir bleiben dran!
3 Kommentare:
(eat)_work erinnert mich daran, dass ich schon länger mal einen Kurzfilm drehen will. (Das passende Freeware-Schneideprogramm fehlte noch.) Was halten Sie davon, wenn wir uns erstmal gegenseitig Interviewen zum Thema Arbeit. Ich stelle mir dabei sowas vor wie "News & Stories", "10 vor 11", "Prime Time Spätausgabe" oder "Mitternachtsmagazin" von Alexander Kluge.
Und überhaupt, anstatt weiterhin so theorielastig zu bleiben, was hältst Du denn von einem echten Arbeitsessen?
Von wegen Kurzfilm, Sie wollen futtern!
Nee, mal im Ernst, für so'n Spaß bin ich grundsätzlich zu haben. Nach Einhalten der nächsten Fristen für das Opus Magnum (haha) und Mutterns Besuch und dem Videoabend finden wir sicher nen Termin. Mai?
Aber das geht die Öffentlichkeit erstmal nix an, das machen wir via Mail, Phon oder Mittagessen!
ja, kloppt euch!
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