14.3.07

In der Kurve lauert der Tod

Wenn das sonore Gluckern des Dieselmotors einen schmerzhaften Oberton bekommt und das alte Haus erzittert bei der Abfahrt des Busses, der die Nachtaktiven dies- und jenseits der Theken aus dem alten Arbeiterviertel ins ehemalige Zentrum kutschiert, reißt es mich aus dem Schlaf.
Ich schaue zum Fenster, wo auch schwerer Vorhangstoff nicht verhindert, dass das dreckige Licht der großstädtischen Außenbeleuchtung ins Zimmer dringt und ich mich nach einer dunklen Nacht sehne.
Ich hatte ein Zimmer mit Blick ins Tal. Die Dunkelheit wurde nur von vereinzelt über die am anderen Ende des Tals entlanggehende Landstraße huschenden Scheinwerfern durchrissen.
Diese Landstraße hatte in all ihrer Unwichtigkeit doch eine eigene Grace Kelly hervorgebracht. War doch genau auf dem Abschnitt, den ich einsehen konnte, lange vor meiner Zeit eine wohlhabende Dorfbewohnerin mit ihrem Sportwagen vom Weg abgekommen und beim sich talwärts Überschlagen tödlich verunglückt.
Sie war zu schnell über die Bodenwelle in einer geschwungen S-Kurve gefahren. Wir Führerscheinneulinge machten uns einen Spaß daraus, zu testen, wie schnell wir diese Stelle passieren konnten, ohne ins Schliddern zu geraten.
Ich lag allein im Bett und starrte ins Dunkel.

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