26.6.07

Was von der Jugend übrig blieb

Vor acht Jahren habe ich das Elternhaus verlassen. Vor bald fünf Jahren bin ich auch aus der Gegend weg, die mich in meiner Jugend verunsichert hat ich in meiner Jugend unsicher gemacht habe.

Stück für Stück verblassen Erinnerungen. Manches war einfach nicht wichtig, anderes war scheinbar nicht wichtig, anderes ist verdrängt.
Manches kommt wieder, wenn mich jemand drauf anspricht. Einiges wird wohl immer bis zum Alzheimer wach bleiben.

Was mich aber ernsthaft ratlos macht, ist, warum ich immer wieder von meinem damaligen Bankberater träume.

Also gut, wir kamen aus dem gleichen Dorf und hatten abseits der Bank miteinander ein- zwei mal (ganz ehrlich ein oder zwei Mal, nicht öfter) zu tun, weil er Funktionär des örtlichen Fußballvereins war und ich Schmierfink der Lokaljournaille. Aber er ist so fünf bis sechs, vielleicht sogar zehn Jahre älter als ich, was vor acht Jahren noch ein gewaltigerer Altersunterschied war als jetzt. Also nicht weil sich seitdem die Welt massiv verändert hat, sondern weil eben die Distanz zwischen 21 und 30 größer ist, wenn mensch sich seit Kindheit an kennt, als wenn ich heute 40- oder 50jährige kennenlerne. Ist klar.
Auch ist der Begriff "mein Bankberater" reichlich hoch gegriffen. Ich war Schüler, Zivi und Friseurlehrling. Da hat mensch keine Unsummen Kohle, die einen für Anlageberatungen prädestinieren. Ich hab den alle paar Monate mal gesehen. Die einizige ernstzunehmende bankrelevante Zusammenarbeit ergab sich justamente vor 5 Jahren, als ich dringend ordentlich Dispo brauchte, den er mir problemlos gewährte.

Aber deshalb von ihm zu träumen? Von ihm und seinem dezent aufgemotzten Golf? Immer wieder? Obwohl ich ihn seit der Dispogewährung nicht mehr sah? Obwohl ich mittlerweile eine sehr kompetente Bankberaterin habe?
Ich weiß nicht.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schmierfink? Journaille?
Bist Du's wirklich?

Anonym hat gesagt…

Irgendewas Beeindruckendes muss er ja gehabt haben. Charisma? Es gibt halt solche Menschen. Habe ähnliche Personen in meinen Träumen. Eine davon bloggt übrigens auf whudat.de. :)

Björn Grau hat gesagt…

@bilgerin: Bin ich's? Ist es Fiktion? Ist es Selbstironie? Hatte die Zeitung Niveau oder war sie ein lokales Anzeigenblatt mit Gefälligkeitstexten? Gibt es die zeitung in echt? Weißt Du's wirklich?
@winkel: *fettestes Grinsen*!

Anonym hat gesagt…

"Wir werden siegen, irgendwann einmal. Und wir leben nur für diesen einen Tag." Das singt die andere, nicht die beste der Welt, Band.Rechthamse.