31.7.07

Bärte und das falsche Geschlecht

Ich träume schon lange davon, einen Bart zu haben. Das mag komisch klingen und, angesichts meiner Verehrung für Funny van Dannen, auch unvernünftig, schließlich beginnt einer seiner Songs mit der wunderbaren Zeile Ich fing den bärtigen Delphin, dadurch zerbrach mein großes Glück, denn meine Frau fuhr in die Stadt und sie kam nie nie mehr zurück, aber, es ist wie es ist: Ich hätte manchmal gern einen Bart.

Das mag verwundern, habe ich mich doch bereits mehrfach dezidiert bartfeindlich geäußert, aber es ist eben alles eine Sache der Perspektive. Die Perspektive eines Barträgers ist männlich, eindeutig. Das ist es auch, was mir an der Sache mit dem Bart so sehr gefällt.

Aus meiner weiblichen Perspektive sind Bärte nämlich äußerst unschöne Erscheinungen. Das Essen bleibt in ihnen ebenso hängen wie allerlei Fusseln und beim Knutschen tut es weh oder kratzt zumindest ordentlich. Bei Männern hingegen, die ich nicht knutsche(n kann), finde ich Bärte klasse, zum Beispiel die verwegenen Dreitagebärte von Jason Statham, Clive Owen oder Blabbermouth. Sie sehen nicht nur gut aus, cool oder lässig, gemütlich (der Bärchenbart) oder aufregend, sie geben einem Gesicht im Idealfall auch Kontur. Bei einem sehr guten Freund zausel ich gern im Bart herum, zupf dran und erweitere damit die Möglichkeiten liebevoll-tantenhaften Neckens, die meist ja nur aus Schulterklopfen, in die Seite puffen und Kniezwicken bestehen. Das Wichtigste aber ist: Man kann beim Nachdenken an seinem eigenen Bart zupfen, wenn man denn ein Mann ist. Als Frau muß man dazu uargh, den Satz führe ich jetzt nicht weiter, die Stichworte China/Ostblock + Schwimmerinnen müssen reichen.

Nachdenken. Am eigenen Bart zupfen. Jetzt mal ganz im Ernst: Ich habe schon davon geträumt, daß ich an meinem Bart zupfe, während ich tiefsinnig überlege, wie die Welt zu retten wäre! Ich war eine Frau, hatte sogar eine ausgesprochen weibliche Figur, und dennoch war es in diesem Traum selbstverständlich, daß ich einen Bart mein eigen nenne, der durchaus Ähnlichkeit mit dem JulieBrot von Jeriko hat! Und was soll ich sagen: Durch die Möglichkeit des Bartkratzens habe ich dann im Traum die Weltformel gefunden UND die Grundlagen der Prozentrechnung begriffen.

Das ist wie im echten Leben: Ohne Bart geht das nicht.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Im Sommer, zum Beispiel, ist ein Bart zum Zupfen ein sehr guter Ersatz für Rollenkragenpullover.

Anonym hat gesagt…

Nä! ICH werde in einer Reihe mit Schauspielern genannt?! Das ich das... noch erleben...*schluchz*... darf! Komm an meine Brust!!!

Julie Paradise hat gesagt…

@ Blabber: Am 1.Dezember? In Köln zum Beispiel? *g*