Karlsruhe Hauptbahnhof
Als ich meinen Tellerwäscherjob in dem Hotel an der Autobahn erledigt hatte, saß ich zu unserem ewig bekifften Koch ins Auto. Manchmal verwechselte er beim Würzen der Speisen seinen Kanten mit der Muskatnuss, die nebeneinander auf der Ablage gegenüber vom Herd in unserer engen Küche lagen. Auch wenn gemeinhin gesagt wird, Kiffen verlangsame, unser Koch fuhr seinen GTI als gäbe es kein Morgen. Heute war mir das nur recht, denn es war knapp auf den Zug. Am Gleis erwartete mich mein Freund, der Atomkraftwerksrevisor, und wir fuhren mit dem letzten Zug nach Karlsruhe.
Dreieinhalb Stunden Aufenthalt in der kleinen kurpfälzischen Stadt. Wir wollten weiter. Weiter nach Berlin. Es war Nacht. Es war nichts los. Der Bahnhof war angefüllt mit besoffenen und aggressiven KSC-Fans, die jeden, der einem aus Stuttgart kommenden Zug entstieg, mit Aggression begrüssten. Kein guter Ort. Also gingen der Atomkraftwerksrevisor und ich aus dem Bahnhof, setzten uns auf eine Bank vor dem nahegelegenen Zoo und rauchten ein schönes Dreiblatt und beobachteten bis zur Dämmerung die rosa Flamingos.
Gegen Mittag waren wir in der Hauptstadt. 23 Stunden später saß ich wieder im Zug. Ich bin nicht über Karslruhe retour gefahren.
1 Kommentar:
das muß ein historisches fragment sein, dreiblatt wow lange nicht mehr gehört den ausdruck.
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