10.12.07

Der Butter

Margarine ist mir beinahe ein Kindheitstrauma. Ich vermeide sie deshalb, wenn möglich. Aber die von oben abzustreichen erscheint mir besser, als drin rumzupopeln. Machen auch welche.

Ich liebe Butter. In Saucen, aufs Brot, zum Schmelzen von Zwiebeln, zerlassen über Spargel, im Risotto. Vor allem aber nutze ich sie als Verbindung zwischen einer ordentlichen Scheibe Graubrot und großen Streifen Appenzeller Käse (Beispiel-Aufschnitt). Und ich schneide sie vom Quader. Mir missfällt das oben abkratzen. Das macht den Butterblock hässlich. Mir missfällt das derart, das ich schlechte Laune bekomme, wenn mein Butterblock angekratzt ist.
Was eigentlich ganz schön doof ist. Weil, es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, warum ich auf Butterabkratzen so empfindlich reagiere. Wenn liebe Menschen bei mir am Butterblock rumkratzen, halte ich meinen Unmut zurück, weil ich mir schäbig und willkürlich kleingeistig vorkäme, hielte ich sie zum Abschneiden an. Aber innerlich bin ich sehr aufgewühlt in solchen Momenten. Vor allem wenn ich extra einen frischen Block Butter in die Butterdose gelegt und für die Gäste und die Optik die Seite ohne die Spuren der Verpackungsfalz nach oben gedreht habe und dann würdigen meine Gäste dies nicht und kratzen da drauf rum. Letzens war ich so bemüht, keine unguten Töne aufkommen zu lassen bei Tisch, dass ich mitgekratzt habe. Das tut so weh.

(Nutella esse ich ohne Butter, akzeptiere aber, wenn es anders gemacht wird. Solange keine Butterspuren im Nutellaglas landen. Das finde ich abstoßend.)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

jaja, die kleinen dinge ...

butter abstreichen kann aber auch schön aussehen. gaaanz früher, als bei uns noch die ganze familie abends gemeinsam am eßtisch saß, haben wir immer besonders hübsche muster in die butter zu malen versucht, kleine blümchen, zierränder usw.

das hat spaß gemacht!