30.1.08

Parental advisory: Universitäre Wirklichkeit, Teil 5: Ich bin ja bald weg

Stand auf Arbeit heute:
Ein Chef mit eigenem Büro
Zwei Mitarbeiter mit je eigenem Büro.
Eine Sekretärin auf einer halben Stelle mit eigenem Büro.
Drei Hilfskräfte, davon zwei mit gemeinsamem Büro.
Ein großer Archiv- und Arbeitsraum.

Stand zu Beginn des zweiten Quartals 2008:
Ein Chef mit eigenem Büro.
Ein Mitarbeiter mit Büro, das ca. halb so groß ist wie das jetzige.
Eine Sekretärin auf einer halben Stelle ohne eigenes Büro.
Zwei Hilfskräfte ohne Büro.
Ein mittelgroßer Arbeits- und Archivraum.


Die Raumeinsparungen halten sich vergleichsweise in Grenzen, das gesamte Institut wird von knapp hundert Büros auf fast 50 zusammengepfercht, da geht es "bei uns" noch locker zu.

Dass der eine Mitarbeiter nicht weiterbeschäftigt wird, hat der Chef vor zwei Wochen erfahren. Dass die eine Hilfskraftstelle nicht weiterläuft, ließ die Verwaltung ihm gestern mitteilen. Im Moment heißt es nur, die beiden Stellen werden bis Sommer 2009 nicht besetzt. Eine Begründung: Der Chef geht im Herbst 2008 für 10 Monate für einen Forschungsaufenthalt ins Ausland. Deshalb kann er ja schon im halben Jahr zuvor auf zwei Angestellte verzichten. Und seine Vertretung, die ihn dann im vollen Umfang vertreten soll, braucht das Personal in den 10 Monaten auch nicht. Logisch, oder?
Schön auch, dass er das so ein paar Wochen vorher erfährt. Das nenne ich langfristige Personalplanung.

Mich wird das alles nicht mehr sonderlich betreffen so rein persönlich. Aber es ist schon interessant, wie exzellenter Umgang mit Mitarbeitern an einer Eliteuniversität aussieht.

Auch nett: Der Mitarbeiter wird mit der Begründung nicht weiterbeschäftigt, dass er zu lange auf seiner Stelle sitze, die der Nachwuchsförderung diene. Dieser Nachwuchs wird nun offensichtlich anderthalb Jahre durch Nichtbesetzung des Postens gefördert. Aha.

Keine Kommentare: