25.2.08

Knochenmark

Gestern habe ich meine erste selbstgemachte Fleischbrühe gemacht. Knochen ausgekocht, Siedfleisch und Suppengrün dazu etc.pp. Ich habe zu viel Wasser und zu wenig Salz genommen, weshalb sie etwas fad wurde. Aber das lässt sich leicht verbessern.
Nach dem Essen bin ich sogar die ausgekochten Knochen noch losgeworden. Ein Essensgast hat die mit nach Hause genommen, um das Knochenmark kulinarisch weiterzuverwerten.

So makaber das jetzt ist, aber mich hat das an eine Mail von einer Cousine erinnert, die ich vor gut zwei Wochen bekam. Mein erster Gedanke beim lesen der elektronischen Post: Ach nö, da ist schon wieder jemand, den ich sehr gern habe, auf Mitleids-Spam hereingefallen! Denn die eigentliche Mail, die die Cousine weitergeleitet hatte, ging so los:

Liebe Alle,
dieser Aufruf ist keiner der im Internet herumgeisternden und schon längst nicht mehr aktuellen Fakes, sondern stammt von einer Bekannten von mir. Die Email ist recht medizinisch formuliert, weil [die Bekannte] zwar Tier- aber eben Ärztin ist. Ich denke, ihre Betroffenheit und die Dringlichkeit ihrer Bitte kommen dennoch zum Ausdruck. Bitte lest sie und erwägt, Euch typisieren zu lassen. Die Zusendung dieser Wattestäbchen scheint nur ein kleiner Aufwand zu sein.
Danke und viele Grüße,
[Eine Bekannte meiner Cousine]

Liebe Freunde und Bekannte,
ich möchte mich heute mit einem DRINGENDEM ANLIEGEN an Euch wenden.
MEINE SCHWESTER BRAUCHT EINEN STAMMZELLSPENDER.
Bitte schickt diese email auch an alle Freunde, die ihr habt.
Dann folgte die Geschichte des außergewöhnlich tragischen Falls der Schwester der Bekannten einer Bekannten meiner Cousine und ich wartete gespannt auf die Kontonummer am Ende der Mail oder den Link auf eine Phishingseite oder ähnliches.
Was aber kam, war (lediglich) der Aufruf, sich doch bitte für die Knochenmarksspenderdatei typisieren zu lassen. Dazu eine korrekte Telefonnummer und die Homepage der Deutschen Knochenmarksspenderdatei (DKMS) und der auf eine nichtexistierende Unterseite führende Link zum Onlineauftritt des Zentralen Knochenmarkspender-Registers für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD).
Doch kein Fake? Wie auch immer, sich als potentieller Knochemarkspender typisieren zu lassen und so ganz eventuell einmal einer an Leukämie erkrankten Person zu helfen, schadet ja nix (Eine Typisierung kostet zwar jeweils 50 Euro, aber die muss mensch nicht selbst bezahlen, außer mensch will das).
Mehr Infos über die Links oben.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich hab bereits letztes Jahr versucht, in die Kartei zu kommen. Da ich aber bereits geahnt habe, dass ich dafür zu leicht bin und abgelehnt werde, hab ich meinen Hausarzt gefragt wie das geht und wo man hingehen könnte etc. Ich hab selten soviel Ahnungslosigkeit erlebt, ein Hinweis auf die nächste Klinik war alles. Leider ist es wirklich schwierig, Spender zu werden...

Martha hat gesagt…

... und mir wird schon schlecht beim Blutspenden...

Anonym hat gesagt…

Danke.