Ach wie süß
Vor 40 Jahren waren Studentenproteste so rabiat, dass es um die Weltrevolution ging und Springers "Bild" zur "Ergreifung" der "Rädelsführer" aufrief und aus Rudi Dutschke den "Staatsfeind Nr. 1" machte.
Und Georg Kreisler sang einst:
"Ein Student
geht spaziern vorm Parlament.
Ja, was denkt sich der dabei?
Schützen wir die Polizei!"
Ja, früher müssen Studenten echt krass gewesen sein. Das ist ja zum Glück nicht mehr so, wie ein Ausschnitt aus einer mir in den Posteingang geflatterten aktuellen Mail protestwilliger Studenten einer Berliner Uni zeigt:
"während der beiden Protestwochen im Mai könnte es dazu kommen, dass der eine oder andere Studi nicht an anwesenheitskontrollierten Veranstaltungen teilnehmen kann. Es wäre toll, wenn sich die Inis mit den Profs in ihrem jeweiligen Fachbereich in Verbindung setzen und darum bitten würden, die Anwesenheitskontrolle für die zwei Wochen auszusetzen. Außerdem soll es auf der Protestseite im Internet [...] eine Plattform geben, auf die Mitschriften von Veranstaltungen hochgeladen werden können - damit man inhaltlich nichts verpasst [...]."
Wir nennen es Gruscheln, sie nennen es Protest.
1 Kommentar:
Ah, stimmt... So fühlt sich fremdschämen an. Ich vergaß.
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