18.4.08

So dunkel

Ich bin müde. Ich habe Schmerzen. Ich habe schon lang nichts mehr gegessen. Sie fährt so wild. So viele Kurven. Ich habe viel zu wenig getrunken. Ich habe viel zu viel getrunken. Je nach Standpunkt. Dreht sich. Alles. Das Auto.
Der Wagen schlingert. Ich stoße mich. Mir ist schummrig. Draußen ist es so dunkel. Ich bin ein Verräter. Drinnen ist es zu hell. Mir ist schlecht. Ich übergebe mich. Blut korrespondiert mit dem beigen Velours des Sitzes. Ich knalle mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett. Es dreht sich. In mir. Um mich. Ich blute. In mir. Um mich.
Es klirrt. Ganz laut. Ganz leise hatte sie "Traditore" gesagt. Fast unmerklich. Es klang so weich aus ihrem strengen Mund mit dem dunklen Lippenstift. Dem edlen Mund. Ein schöner dunkler Mund und schöne tiefe dunkle Augen. Schwarzes Haar, so glänzend.
Ich habe geschwiegen. Zu lange. Für sie. Ich habe sie verraten. Sie hat mich mitgenommen. Durch die Schlucht. Schnell. Über den Pass. Schneller. Die Serpentinen hinab.
Jetzt schweigt sie. Sie schläft. Ihr Blut ist so dunkel. Jetzt wo alles steht. Ich spüre. Meine Beine nicht mehr. Ich sehe. Nichts mehr. Außer ihrem dunklen Blut auf dem edlen Gesicht. Mir wird scharz vor Augen. Alles. So dunkel. Es dreht sich. In mir. Alles. Dreht sich um. Verrat.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wow!

Anonym hat gesagt…

Das Wetter ist sehr schlecht!!!

T.