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Kleiner Anfängertip zur Privatsphäre
Bitte lesen, ausdrucken und so aufhängen, dass Ihr es nicht mehr vergesst!
Liebe Menschen, die Ihr mir E-Mails schreibt!
Ich habe Euch meine privaten Mail-Adressen gegeben, damit Ihr mich auf diesem Wege erreichen könnt, aber nicht unbedingt, damit es jeder kann. Deshalb wäre ich Euch sehr verbunden, wenn Ihr meine Mailadresse NICHT weitergebt.
Und zum Nichtweitergeben gehört auch, keine Massenmails mit offenem Adresskopf zu verschicken.
Eigentlich dachte ich, das ist 2008 selbstverständlich. Aber dem ist nicht so. Nicht nur Menschen ohne Technikverständnis, Internetanfänger oder Greise schicken Mails, aus denen ersichtlich ist, welche 327 Typen außer mir noch angeschrieben wurden.
Die Freie Universität Berlin hat vor ein oder zwei Jahren all Ihre Studierenden so angeschrieben. Das waren ein paar 10.000 Adressen, die zwar nicht alle für alle einsichtig waren, aber in größeren Blöcken eingeteilt doch Einsicht gaben, welche hundert KommilitonInnen einen ähnlichen Nachnamen haben wie Du und ich.
Vor einigen Wochen bekam ich eine Mail von einem sozialwissenschaftlichen Institut, das seine Mitarbeiter auf allervertraulichster Basis als Tester von Dienstleistungen einsetzt. Da bekommt mensch richtige Ersatzbiographien, um anonym irgendetwas testen zu können. Dennoch war die Mail offen an alle Mitarbeiter mit Originaladresse adressiert. Ich weiß jetzt von einigen Dutzend, die für den Laden arbeiten. Und die einigen Dutzend wissen das von mir auch. Schade.
Aber auch Freunde von mir, gute, beste, schaffen es regelmäßig, "lustige" Powerpointpräsentationen, Kettenbriefe, Einladungsmails oder Reiseberichte mit offen sichtbaren Adressen zu verschicken. Ich hätte Euch für sensibler gehalten.
Riesige Adressköpfe machen es vielen Menschen möglich, meine Adresse ohne meine Einwilligung zu bekommen. Das ist scheiße!
Große Adressköpfe sind ein gefundenes Fressen für Spammer: Automatisch auslesen und die Angeschriebenen mit Dreck zubomben. Danke dafür, liebe Freunde.
Ein paar von den Leuten, die von dem Testinstitut (s.o.) angeschrieben wurden, waren so blöde, die (vertrauliche) Antwort auf die Mail wieder allen zuvor Angeschriebenen zu schicken. Was in dem Fall fahrlässig ist, ist in anderen Fällen nur lästig. Wenn Ihr aus dem Malle-Urlaub schreibt, will ich nicht wissen, was Euer Kindergartenkumpel aus Posemuckel darauf antwortet. Kettenmails mit Knochenmarksspendenbitten lösche ich ungelesen und ich hab auch keine Lust, die Diskussion Eurer anderen Freunde über diese Bitten in meinem Posteingagn zu finden.
Und da Ihr es von selbst nicht macht, hier die Bitte:
Wenn es Massenmails sein müssen, dann adressiert sie an Euch selbst und packt alle anderen Empfänger in die "BCC"-Zeile (die findet Ihr schon, schaut mal im Adressfeld des Email-Programms). So kommt die virtuelle Post auch an, aber Hinz erfährt dabei nicht unmittelbar, dass auch Kunz angeschrieben wurde. Das ist etwas mehr Privatsphäre für mich und nur einen Klick zusätzlich für Euch. Seid doch so clever. Bitte!
Ich behalte mir vor, künftig sauer zu werden, wenn das nicht klappt. Echt jetzt!
3 Kommentare:
Punkt.
Habe die Erfahrung gemacht, dass diese Brandreden nichts helfen. "Wie, BCC?" schallt es da einem entgegen. Drei Tage später wird man wieder mit einer Mail beglückt, in der die eigene private Mailadresse schön prominent aufgeführt ist.
Diese Leute sind so medieninkompetent, dass ihnen gar nicht klar ist, was sie da anrichten. Also ändern sie ihr Verhalten auch nicht, weil sie nicht direkt davon betroffen sind. Das würde sich vielleicht ändern, wenn sie plötzlich haufenweise SPAM erhalten würden...
Findest du nicht, dass das etwas zu viel verlangt ist? Wer will denn schon ein Informatikstudium absoviert haben, um so eine Massenmail zu verschicken ;-)
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