Statt eines Konzertbesuchs
Stetig in den Regen radeln, bis die Bremskraft gleich null ist und jede Kreuzung ein Schliddern vorm Unfall bedeutet. Ein Bier mit Käsekuchen. Die Frau mit der gehauchten Stimme kennenlernen. Kein Sell-Out, weil sold out. Im Hinterzimmer einer Bar mit edler Holztäfelung und zerschundenen Bambusrollos in einem Sofa mit kaputten Polstern versinken und sich ins Gespräch vertiefen. Reden. Viel Reden. Schön reden, nicht schönreden. Merken, dass der Regen stärker wird. Nicht gehen wollen. Dann beginnen die Herr Lehmanns vorne am Tresen lärmige Begleitung zu zu lautem "Just a perfect day" in der Version dieses belgischen Kinderchores. Stillos. Wir sind uns über die Schönheit von Stil einig und gehen einen Laden weiter an die Bar. Und reden. über Freiheit. Über den Vorteil von Übergängen. Den Zwang der ewig Zwanglosen. Vom gut gehen. Gut leben.
Als der Müncher zu nerven beginnt, ist es bald halb fünf. Zahlen. Pinkeln.
Zum Abschied umarmen. Auf bald! Echt jetzt.
Musik ins Ohr. Einen hohen Gang treten. Allein durch Berlin. Am Abgeordnetenhaus beinahe einen Wachpolizisten überfahren, der aussieht wie aus einer Erzählung von Ludwig Thoma. Beim Überqueren der Spree lachen vor Glück.
Schlafen.
Der Kater hält sich in Grenzen. Dem Schnaps sei Dank.
Ich hoffe, Du hast heute was hinbekommen, mein Freund.
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