29.12.06

Arbeiten "zwischen den Jahren"

Ich arbeite in einem Gebäude, in dem sich normalerweise mehrere tausend Menschen den Tag über aufhalten. Ein Gebäude, groß wie ein Dorf und ausgestattet mit vielen Möglichkeiten sich den Hunger und den Durst zu nehmen. Von der Großspeisung über die Pizzeria zu Ökocafés und anderen Alternativen. Vor kurzem konnte mensch direkt neben dem Büro meiner liebsten Kollegin und mir gar 10 Tage lang für 1,50€ "powernappen" und nen Kaffee dazu trinken. Letzeres Start-Up war aber nicht so erfolgreich...

Heute allerdings scheine ich hier so gut wie alleine zu sein. Hallo, hört Ihr mich? Nein. Aber das ist auszuhalten. Dumm nur, dass die einzige Möglichkeit zur Nahrungszufuhr heuer ein Automat ist, der so gesunde Dinge wie Bifi-Kopien, Schokoriegel und Sunkist feil bietet. Von dem Zeug ernähr ich mich nun schon den ganzen Tag. Weil ich wie immer nicht daheim gefrühstückt habe, der Brötchenverkäufer in der einen U-Bahnstation zu hatte und der Kiosk in der anderen just während meines Aufenthaltes an dieser Station aus pausentechnischen Gründen nicht besetzt war...
Sunkist hatte ich das letzte mal schätzungsweise 1990 aufm Schulausflug getrunken. Schmeckt immer noch doof.

Da will mensch mal arbeiten und dann nehmen sie Dir die nötigen Rahmenbedingungen...

P.S.: Das von mir eben konsumierte Sunkist ist in der deutschsprachigen Schweiz ein "Tafelgetränk", in Italien ein "vitaminisiertes Frucht-Getränk mit zwölf Prozent Fruchtanteil", auf bundesdeutsch ein "Fruchtsaftgetränk" uind in Österreich eine "Fruchtsaftlimonade". Ich habe es auf italienisch getrunken, das kam mir am gesündesten vor.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Huhuu. Nein, allein bist Du da ganz und gar nicht. Ganz in Deiner Nähe wuselt es nur so im Gebälk, es knisterst und raschelt, und manchmal summt es. Du musst nur mal nach vorne gehen zu dem riesigen metallisch-organischen Apparat, den sie "the Brain" getäuft haben, der uns die Denkkraft aussaugt und sie in die Netze der Berliner Stromversorgung einpeist.

Da ist so ein fleißiges stilles Arbeiten, dass man es gar nicht glaubt. Um 18 Uhr, wenn jetzt schon die Lichter ausgeknippst werden, kommen sie plötzlich aus allen dunklen Ecken der Bibliothek und sammeln sich an den Schließfächern, die Studenten. Selbst wenn man drinne ist, bemerkt man sie vorher nicht.

Bring mir so'n Sunkist mit, ja?

Anonym hat gesagt…

Ihr lieben fleißigen Arbeitsbienchen, die ihr Euch vom Automatennektar ernährt und die Blume des Wissnens zum Blühen bringt - wahrlich, wahrlich, ihr seid nicht allein!