Klokunst
"Deutschland ist krank" hat irgendwer an die Bürotür meines Chefs geschmiert. Spontane Antwort seinerseits: "Ja, ich weiß. Aber was hat das mit mir zu tun, ich bin Österreicher?"
Kritische Geister würden natürlich erstmal fragen: Wer ist Deutschland? Du? Der Baum? Das System?
Ich dagegen habe gar nix gefragt, sondern entdeckt, dass der Satz ein geheimer Wegweiser ist. Auf dem Weg vom Büro zur Toilette findet er sich nämlich mehrfach. Auf dem stillen Örtchen wurde ich unerwarteterweise mit der Kreativität meiner Mitmenschen konfrontiert. Dort hat so ein Künstler vor dem Herrn doch in beiden Kloschüsseln die Klobürsten richtig fest in der Abflusswindung verkeilt und dann drumherum die Schüssel großzügigst mit Klopapier aufgefüllt. Danke!
Was will uns der Künstler damit sagen? War mir ob der Dringlichkeit meines Bedürfnisses ziemlich egal. Depp, blöder!
Menschenskinder! Nutzt Eure Kreativität doch für sinnvolle Tätigkeiten! Weltrevolution oder so. Meinetwegen auch Liebhaben. Gibt genug gute Vorbilder. Am Wochenende beispielsweise (wieviele vor mir sich beim Schreiben dieses Wortes überlegt haben, was alles auf der Beispielswiese geschieht?) haben sich wildfremde Menschen auf dem Alexanderplatz in den Arm genommen. Weil mensch Zuneigung braucht. Für den Weltfrieden. Oder einfach so.
Fragen, die am Ende des Tages bleiben:
Wie knöpft mann den Hosenschlitz schmerzfrei zu, wenn er (also der Mann) sich am Vorabend beim Gemüseschnippeln in den Zeigefinger geschnitten hat?
Wieso lag heut abend vor der Haustür ein Tyrannosaurus Rex?
Wie werde ich es morgen schaffen, in meinen Post Links zu Herman Stein einzubauen?
Werden sich wieder Menschen darüber beschweren, dass rote Schrift Augenkrebs verursacht?
2 Kommentare:
Da fällt mir eigentlich auch noch was ein. Aber irgendwie finde ich meine Trainspotting-Dateien garade nicht :o(
Ich finde, die Kloschüsseln haben eine Aufnahme in die Stenkelfelder Kunstgalerie verdient...
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