Geh mir aus dem Sichtfeld

Ich habe die blöde Angewohnheit, bei tollen Erlebnissen immer Arschlöcher zu treffen. Gestern warst Du an der Reihe.
Ich weiß, Du hattest früh ein paar unschöne Schicksalsschläge. Aber das entschuldigt nicht alles.
Deine Arroganz nicht, Deinen blasierten Blick nicht. Nicht, dass Du die Frau W. damals so nach Strich und Faden verarscht hast. Auch nicht, dass Du Wochen später gleich die nächste liebe Bekannte erst geknutscht und Minuten später abserviert hast.
Deinetwegen gehören ungebügelte Baumwollsakkos verboten. Du kaufst Markenklamotten und stehst dann nicht dazu. Nein, ich finde Hilfiger-Shirts an sich nicht peinlich. Aber sie extra schlecht behandeln, um zu zeigen, dass es Dir egal ist, wie teuer Deine Leibchen sind, das ist widerlich.
Und Spotlights im Club sollten steuerbar sein. Dann könntest Du Dich nicht ins Rampenlicht stellen, Depp. Weil ich dem Lichtmenschen sagen würde: Nimm den nicht, der ist doof.
Tanzen sieht übrigens scheiße aus, wenn Du gleichzeitig dein Becks (Langweiler, es gab gestern auch lokales Bier und was Gutes von den Tschechen, aber egal) ruhig halten willst und die Kippe (rauchst Du Poser immer noch Nil?) in der anderen Hand keine Nebentänzer berühren soll und Du dabei auch noch furchtbar versunken aussehen willst.
Ach ja, dass Du mal Kunstgeschichte studiert hast, passt zu Dir, Du oberflächliche Tussi. Ja, oberflächlich. Daran ändert auch Deine CD-Sammlung nichts, Popper. Jaja, Du kanntest Kettcar schon als sie noch gar nicht gegründet waren. Und wahrscheinlich fühlst Du Dich auch von Tomte verstanden. Aber das heißt noch lange nicht, dass es bei Dir was zu verstehen gibt. Und natürlich lehnst Du die Schublade „Hamburger Schule“ ab. Weil Du leider passgenau reinpasst, im Gegensatz zu den meisten guten Bands, die da rein sollen.

... Und wenn ich gerade nicht nebenher auf einen der schönsten Neuanfänge eines Blogs gestoßen wäre und deshalb urplötzlich all meinen Hass verloren hätte, würde ich noch ein Weilchen weiterkotzen. Glück gehabt.