11.2.07

Heal it Feel it


Eagle*Seagull, originally uploaded by kathryn.

Das weise Fräulein und ich, wir waren ja gestern Abend gemeinsam aus. Zwei Kapellen sollten zu unserem Vergnügen aufspielen.

„see i’ve been tryin to live this life with no success cause i will die“
Die erste wurde von einem LiedLeadsänger angeführt, der sich als Klon von Brad Pitt in Snatch und Pola Roy von den Helden ausgab und dabei ziemlich sympathisch war. Schön auch, dass er die Orchestrierung seiner Gruppe um die Mandoline ergänzt. Was Schlager oder Folk befürchten lässt, gibt so dem Klang was verträumtes. Ein schöner Klang. Snatch-Soundtrack und Heldenpop meets a lot of punkige Polka. Ich habe wohl noch nie erlebt, dass eine Band aus einem halben Song zwei ganze macht („shotgun girl“ und „friskashuffle“) und konsequent intellektuell tiefgründig die Songtexte mit lalala auffüllt, OHNE dabei peinlich zu sein. Nebenbei: Der Basser sieht aus wie mein kleiner Bruder (Ich liebe Dich, Kleiner!).

„your beauty is a knife i turn on my throat“
Eagle*Seagull als zweiter Act des Abends sind so, wie Counting Crows leider nie geklungen haben. Oder auch so, wie es Blink182 auf dem gleichnamigen Album selbst mit Hilfe von Robert Smith nur ansatzweise geschafft haben. Wunderbarer Pianopop spielt spielerische Melodiebögen in den Sound aus energischen Gitarren, Bass und saftigen Drums, dem mensch anhört, dass er sich das Beste aus US-Spaßpunk und Schweinerock ausgeliehen hat. Und dann ist da noch ein Instrument, dass ich das letzte Mal Mitte der 1990er bei den Levellers so gut in Aktion erlebt habe, die blaue E-Geige.
Alles zusammen geht das ordentlich nach vorne, auch dank der Lust am Dampf machen bei den Musikern. Konsequent auch, dass sie ihre via myspace schon halbwegs bekannten Lieder NICHT bis zum Schluss aufsparten. "Photograph" kam dann auch gleich als zweiter Song.Den wohlgenährten Nerds in der Band tut es ganz gut, dass, meist etwas im Hintergrund, diese blonde Elfe für sie fidelt. Was die verrucht schauen kann...
Aber was mehr ist als musikalische Einordnung und optische Attraktivität: Da steckt soviel Gefühl in der Musik, dass ich gleich beim ersten Lied das Gefühl hatte, jetzt sofort ganz heftig weinen zu wollen und dann im Laufe des Konzert immer seliger grinste, während mein plumper Körper nicht anders konnte, denn tanzen.
Wow.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Tanzbrot, Tanzbrot!!!