28.6.07

Denn sie wissen, was sie tun

Es soll ja Menschen geben, die noch nie über Selbstmord nachgedacht haben. Ich gehöre nicht dazu.

In der Werther-Phase, also so mit 16/17, dachte ich, dass es ein allerletztes Leiden sein müsse. Dann wenn der Schmerz am größten ist, würde ich mir mit rasendem Furor das Herz zerreisen. Pubertärer Kitsch eben.
Später dachte ich, dass es die allertiefste Depression ist, in der am Ende kein Ausweg bleibt, als der Sprung aus dem Fenster. Aber dafür bräuchte es Energie, und wer hat die schon in der allertiefsten Depression?
Dann stellte ich mir vor, dass das im halbdunklen Wahn einer weltfremden Abgeschlossenheit passiert. So wie der Bayern-Ludwig angeblich zugenebelt in den Starnberger See gelatscht ist oder wie der Freitod Virginia Woolfs in "The Hours" dargestellt wird: Eine entrückte Fee im Wasser.

Aber so ist es nicht. Mir ist vorhin klar geworden, dass es ein hochkonzentrierter Moment ist, an dem ein derart bedeutender Schritt möglich ist. Wer den Suizid durchzieht und nicht nur antäuscht, der hat entweder bei der Dosierung geschlampt oder alles richtig gemacht. Und alles richtig macht nur, wer klar im Kopf ist.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also, das diesjährige Sommerwetter ist zwar schlimm, aber so schlimm nun auch wieder nicht...

Björn Grau hat gesagt…

:-)
Keine Ankündigung, nur eine Erkenntnis. Und hier kommt grade für einen Moment die Sonne durch!

Anonym hat gesagt…

Hast Du auch was Ekliges gegessen?