southern white trash
Marta studierte Anglizistik an einer Provinzuni. Marta lispelt. Ihr Englisch ist absolut unverständlich. Marta bekam keinen festen Job. Marta bekam keinen festen Freund. Nur hin und wieder knutschte einer der besoffenen Sprachschüler mit ihr, denen sie im Sommer unterbezahlt an der vom örtlichen Berlusconi-Statthalter geführten Sprachschule Italienisch-Unterricht erteilte. Spätestens mit der Abreise der jeweils aktuellen Klassen kam die Ernüchterung.
Irgendwann kratzte Marta ihr letztes Geld zusammen und fuhr auf unbestimmte Zeit nach Irland. Marta lernte einen sympathischen Nichtsnutz mit roten Haaren kennen.
Mit 25 und schwanger und pleite und mit dem ebenfalls abgebrannten Nichtsnutz im Schlepptau kam Marta zurück in ihr kleines Dorf im mittelitalienischen Appenin. Dort kostete wenigstens das Wohnen nichts. Die Wohnung der Großmutter stand leer seit deren Ableben.
Der Nichtsnutz gab sich redlich Mühe dort. Aber das Weißbier, dass sie in der Kneipe namens "Paulaner Eck" verzapften, wollte einfach nicht das heimische Guinness ersetzen. Ungelernte Arbeiter waren im boomenden Dublin auch gefragter als in der Stiefelprovinz.
Marta ist alleinerziehende Mutter.
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