13.11.07

Klarkommen

Da gibt es Menschen, die sind klug und charmant, liebenswürdig und begabt.
Aber irgendein selbstzerstörerisches Teufelchen auf ihrer Schulter redet ihnen ein, dass sie alles tun sollen, um aus diesen Talenten nichts zu machen. Und dann rennen sie vor ihren eigenen Fähigkeiten weg. Die einen verstecken sich im Nichtstun, die andern in der Hyperaktivität. Immer mit einem unbefriedigenden Ergebnis.
Und weil mensch das nicht wahrhaben will, redet mensch sich die Unzulänglichkeiten zurecht. Da werden Begründungsgebilde zusammenphantasiert, die so so klug und einsichtig sind, dass mensch sie selbst mitunter glaubt, obwohl sie doch in erster Linie der Täuschung anderer dienen sollen.
Aus Angst vor der eigenen Courage decken sich diese Menschen mit Dingen zu, die sie vom Eigenen ablenken. Irgendwas an sich selbst ist doof. So doof, das all das Gute dafür verschüttet wird.
Manchmal gibt es Momente der Selbstkritik. Im Idealfall kommen dann Freunde und gemeinsam wird geklärt, was gerade schief läuft. Aber das ist noch lange kein Grund ernsthaft etwas zu ändern. Bisher hat's ja doch irgendwie immer geklappt. Und Ändern würde irgendwie auch Kapitulation bedeuten. Auch wenn das gut tun würde, wer kann sowas schon mit seiner Ehre vereinbaren, wo wir alle so auf Sieg getrimmt sind?

Du fährst gerade ordentlich was gegen die Wand. Es sieht so aus, also ob du noch viel weniger auf die Reihe bekommst, als du nach außen zugibst. Vielleicht ist das in all seiner Dummheit nötig. Es ist ja nicht so, dass du nicht zumindest einen Teil des Problems längst kennst. Zumindest äußerlich machst du genau das falsch, was Du vor einiger Zeit schon einmal als falsch erkannt hast. Aber da gab es noch keinen außer dir liegenden Grund, etwas zu ändern. Der könnte jetzt kommen. Nimm es als Chance.

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