6.11.07

Tod einer In-Location

In der Nachbarschaft gab es einen leerstehenden Friseursalon dessen Inneneinrichtung aus den 1970ern komplett erhalten war. Ich fand den Anblick so stylish, dass ich mir immer wieder ausmalte, da mal eine hübsche kleine Lounge draus zu machen.
Dann war auf einmal die alte, geschwungene Leuchtschrift über der Ladentür abmontiert und die Schaufenster mit Folie beklebt. Frühmorgens, wenn der kleine Lieferwagen vor dem Laden parkte und die Türen geöffnet waren, konnte man sehen, dass sich dort eine Fladenbrotmanufaktur eingerichtet hatte. Nach einem halben Jahr quoll der Schimmel unter den Fensterfolien hervor und die Bäcker hörten auf zu arbeiten. Die Folien kamen weg und durch die verdreckten Scheiben war zu sehen, dass von dem alten Interieur nichts verwertbares übrig geblieben war.
Jetzt dient der Laden Bauarbeiten als Materialdepot und über allem liegt eine sichtbare Schicht Zementstaub. Demnächst wird darin wohl der nächste überzählige Imbißanbieter oder Spätkauf auf und bald wieder zumachen. Quartiersmanagement in Moabit.
Aus der Traum.

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