3.4.08

Die träge Masse

Spät aus dem Haus. Den früheren Bus verpasst. Der nächste kommt pünktlich, erreicht den Hauptbahnhof trotz Berufsverkehr überpünktlich. Ich tänzle geschickt durch den Gang, erreiche eine strategisch äußerst günstige Position an der Tür. Die springt auf, ich raus, mit schnellem Schritt aufs Bahnhofsgebäude zu. Vor mir beginnt die automatische Schiebetür am Bahnhofseingang sich hinter dem Vorangegangenen zu schließen. Es ist eine preußische Bahnhofstür. Obwohl ich nur Millimeter vor ihr stehe, schließt sie erst vollständig, bevor sie sich langsam wieder öffnet. Die Menschen auf der Rolltreppe sind weder preußisch noch englisch. Es sind bräsige Ignoranten, die es unmöglich machen, auf der Treppe zu steigen. Fehlende soziale Intelligenz führt zu vielfältigen Verstopfungen und, wie ich an der abfahrenden Bahn sehe, nun auch zu meiner Verspätung.
Ich komme gemeinsam mit dem Veranstalter am Veranstaltungsgebäude an, der Referent wartet schon, wir haben das akademische Viertel ausgeschöpft, ohne an der Akademie zu sein. Außer uns kommt keiner. Vortrag wandelt sich in privates Gespräch.
Bloß kein Stress.

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