19.6.08

Bastelstunde

Ich liebe es, mit Archiven und Bibliotheken zu kommunizieren.
Da arbeiten so skurrile Menschen mit so skurrilen Arbeitsmethoden. Von der Dame, deren Mails immer aus einem Word-Dokument im Anhang bestehen, habe ich vielleicht schon mal berichtet. Eine andere spricht und schreibt von ihren Archivalien immer nur in Form von Signaturen. Dummerweise ist das Verzeichnis des entsprechenden Archivs weder öffentlich zugänglich noch in einer allgemein bekannten Systematik erstellt. Sie geht täglich mit diesen Codes um, ich nicht. Aber das versteht sie nicht. Es braucht also etwas Demut und Geduld, um bei dieser Dame etwas über ihre Schätze herauszufinden.
Das sind beides beinahe gängige Eigenheiten von meist älteren Menschen, die seit Jahren und Jahrzehnten in dunklen Archiven zwischen alten Texten arbeiten.

Heute ist mir allerdings eine ganz andere charmante Art der Arbeitsbeschaffung untergekommen.
Ich habe in einem anderen Archiv eine digitale Reproduktion eines ganz alten Textes bestellt. Sowas geht meist schon bei deutschen Archiven. Zugeschickt (Download gibt's dann doch wieder eher selten) wurde mir eine CD. Ist alles drauf, was ich wollte. So weit so gut.
Die CD ist allerdings nicht beschriftet. Dafür hat ein fleißiges Bienchen einen Screenshot erstellt, auf dem die auf einem Mac angezeigte Dateiinfo der das von mir gewünschte Digitalisat enthaltenen Datei zu sehen ist. Dieser Screenshot wurde dann mit einem Farbdrucker ausgedruckt, der Bildteil mit der Dateiinfo von Hand ausgeschnitten und mit Klebestift auf die Papierhülle der CD geklebt.
Clever, oder?

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Habe ich auch mal gemacht. 1995.

Ich verrate Dir jetzt nicht, wie ich schon mal die Titellisten für selbstgemachte Cover von Mix-CDs erstellt habe.

Anonym hat gesagt…

Alter, du wirst lachen....
Das ist selbst in der hoch technisierten, seit Jahren eingespielten und von diversen Generationen pfiffiger Jung-Mediengestalter durchsetzten Druckbranche so!! Was ich schon für Origami-Kunstwerke gesehen hab, die in die Booklet-Nippelchen von CD-Hüllen gepresst wurden. *freu* Na gut, in der Regel sind diese CDs wenigstens nur die "Hard-Copy"-Sicherungen, die per Kurier zwischen Kunden, Agenturen, Repro-Anstalten und Druckereien hin und her geschickt werden - falls mal eine Hoch-, Runter-, Links-, Rechts oder Sonstwie-Ladung nicht funktioniert hat.
Aber zwischendrin: immer wieder ausgedruckte Screenshots als Inhaltsübersicht!!! *lächel*
OK, nen Edding zur Beschriftung der CDs iss schon im Einsatz.
Eine ebenso einfache wie schnelle Lösung für diese Inhalts-Beileger hab ich allerdings bisher auch weder auf dem Mac noch auf nem Win-PC gefunden.... *notizblockundkulifürhinweisentgegennahmezurechtleg*

Anonym hat gesagt…

Immerhin Inland, lieber Grau!
Immerhin ohne Zoll! ;)

Aber das Thema ist doch ausbaufähig:
bitte schreiben Sie einen Wettbewerb zur wie von g. beschriebenen Gestaltung eines Inhalts-Beilegers aus.
Ich könnte zwar nichts beisteuern, käme aber zum Gucken!
(Und jetzt mach' ich eine Wordcloud aus ihrem Post und wette auf der/die/das Highlights )
In alter Niedertracht, will sagen Verbundheit,

Ihre Cara

Anonym hat gesagt…

Na gut - unentschieden könnte man sagen.
;)