Grillabend

Wenn es warm ist in der Stadt mit den vielen Parks, dann gibt es eine großartige Freizeitbeschäftigung für Jedermann. Die Kühltasche voll mit Bier, den Minigrill und Grillgut dazu und ab in die Parks und fertig ist die Freiluftparty. Spontan, günstig, unkonventionell lässt sich so ein Sommerabend gestalten.
Da sitzt der Großstadtmensch dann auf niedergetrampelten Steppengräsern und betonhartem, mit Bierflaschenscherben gespicktem Naturboden, schaut zu, wie das viel zu wässrige Discounterfleisch an Glutamatmarinade auf dem Grill, der entweder zu kalt oder zu heiß, nie aber richtig temperiert ist, irgendwie verkohlt. Dann wird die Antibiotika-Nährfolie "Holzfällerart" heruntergeschlungen, es wird mit Industriebier nachgespült und die vom sich im Dreck Lagern verursachten Rückenschmerzen werden tapfer ignoriert.

Nur dumm, dass ich nicht spontan und unkonventionell bin.
So muss ich mich, wenn es zu den raren Okkasionen überhaupt kommt, beim Grillen mit einem Garten zufrieden geben, in dem die Wiese saftig steht, inmitten des Grüns sich Bänke, Tische und Sonnenschirm befinden, der Grill schwenkt und seine Höhe stufenlos verstellbar ist, auf dem Rost Frischfisch und Lammchops liegen, das Pils aus der kleinen tschechischen Brauerei und der Bio-Burgunder aus der Pfalz munden.

Irgendwas mach ich falsch. Sonntagabend schon wieder. Verdammt.